Lustlosigkeit, Leistungseinbußen, fehlende Libido, Muskelabbau – die Liste der negativen Auswirkungen, die ein Testosteronmangel für den menschlichen Organismus mit sich bringt, ist lang – sehr lang! Dass Testosteron eines der essentiellsten Hormone für den Mann ist, zeigt sich vor allem immer dann, wenn es fehlt.
Im folgenden Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome und Folgen von Testosteronmangel. Am Ende erklären wir dir selbstverständlich auch, wie du einem potenziellen Testosteronmangel präventiv vorbeugen kannst. Also: Dranbleiben lohnt sich!
Inhaltsübersicht
Testosteron: Die Fakten
Bevor wir ins Thema einsteigen, möchte ich jedoch in aller Kürze noch ein paar allgemeine Fakten zum Thema Testosteron festhalten. Testosteron ist zwar das wichtigste männliche Sexualhormon (Androgen), kommt aber bei beiden Geschlechtern vor (bei Frauen jedoch in weitaus geringeren Konzentrationen/ ca. ein Zehntel).
Testosteron kommt bei beiden Geschlechtern vor
Bei Männern wir Testosteron in den Hoden und in den Nebennierenrinden, bei Frauen in den Eierstöcken und Nebennierenrinden produziert. Im Blut wird Testosteron schließlich zum Großteil an Eiweiße (Albumin, Sexualhormonbindendes Globulin / SHBG) gebunden und auf diese Art und Weise zu den verschiedenen Organen transportiert, wo es seine Wirkung entfalten kann.
In der Pubertät führt der Testosteronanstieg bei Männern:
- zum Wachstum der Geschlechtsorgane
- zur Reifung der Spermien
- zur Ausbildung eines männlichen Erscheinungsbildes (Stimmbruch, Körperbehaarung, gröbere Gesichtszüge etc.).
- zur verstärkten Knochenbildung
- zum Wachstum des Brustkorbs und der Schultern
Zudem fördert Testosteron das sexuelle Verlangen (Libido), aber auch aggressives Verhalten. Bei Frauen führt ein erhöhter Testosteronspiegel dagegen unter anderem zum Wachstum der Klitoris, zur Vertiefung der Stimme, aber häufig auch zur Ausbildung von Akne. Beiden Geschlechtern ist gemein, dass Testosteron für die Zunahme von Muskelmasse/Muskelkraft sowie von Knochendichte/Knochenreife sorgt und darüber hinaus den Fett- und Zuckerstoffwechsel beeinflusst.
Aufgrund dieser Liste an Wirkungsweisen von Testosteron lässt sich bereits erahnen, welche fatalen Folgen ein Testosteronmangel mit sich bringen kann. Bevor wir jedoch auf die Folgen eingehen, gilt es noch die Ursachen für Testosteronmangel zu klären.
Testosteronmangel: Die Ursachen
Die Indikatoren für einen auftretenden Testosteronmangel sind vielschichtig und variieren natürlich von Individuum zu Individuum. In der Regel spielen dabei aber folgende Faktoren eine zentrale Rolle:
- Abnahme von Funktion und Ansprechrate der Leydigzellen
- Regulationsstörungen der Hirnanhangdrüse (altersbedingt)
- Medikamenteneinflüsse
- Übergewicht/ungesunde Ernährung
- Gestörter Schlafrhythmus
- Negative Einflüsse auf die Testosteronproduktion durch Allgemeinerkrankungen, Hormonstörungen und/oder Tumoren
- Schilddrüsenunterfunktion
In der westlichen Zivilisation spielen häufig Lifestyle-Faktoren wie Übergewicht (z.B. durch Fast Food), zu viel Alkohol/Nikotin, zu wenig Bewegung, aber auch exzessiver Ausdauersport und überbordender Stress ein zentrale Rolle im Kontext mit Testosteronmangel.
Das Hauptmotiv hinter einem Testosteronmangel ist jedoch nach wie vor das zunehmende Alter. Bedeutet: Ab dem 30 Lebensjahr bilden die Hoden langsam aber kontinuierlich immer weniger vom Steroidhormon (jährliche Abnahme von ca. 2 Prozent). Man geht heutzutage davon aus, dass 20-30 Prozent der Männer ab dem 50 Lebensjahr mit einem zu niedrigen Testosteronwert zu kämpfen haben. Diesen altersbedingten Testosteronmangel bezeichnet man im Fachjargon auch als Andropause, bzw. als Altershypogonadismus (in Anlehnung an die Menopause bei Frauen).
Ob der altersbedingte Mangel an Testosteron in einem krankhaften Ausmaß besteht oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, wie schwer der Betroffene mit etwaigen Symptomen zu kämpfen hat. Dies bildet auch die Überleitung zum nächsten Punkt.
Testosteronmangel Symptome
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Auswirkungen eines Testosteronmangels sehr stark davon abhängen, in welcher Altersstufe sie auftreten. Zu den möglichen Testosteronmangel Symptomen zählen unter anderem:
- Schrumpfende Hoden
- Verminderte Spermienzahl/Unfruchtbarkeit
- Osteoporose
- Depressive Verstimmung
- Muskelabbau/Kraftabbau
- Fettaufbau
- Abnahme der Sekundärbehaarung (Bart, Achsel- und Schambehaarung)
- Hitzewallungen/starkes Schwitzen
- Anämie (Blutarmut)
- Erektionsstörungen/verminderte Libido
- Antriebslosigkeit
- Weiches Haar und schlaffe Haut
Das Problem: Häufig werden die auftretenden Symptome eines Testosteronmangels auf den Alltagsstress im Beruf und im Privatleben zurückgeführt und dadurch nicht wirklich Ernst genommen.
Stellt sich die Frage: Wie kann ich einen Testosteronmangel diagnostizieren und wie viel Testosteron ist eigentlich „zu wenig“?
Testosteron: Diagnose und Grenzwerte
Wenn du den Verdacht hegen solltest, an einem Testosteronmangel zu leiden, empfehle ich dir deinen Hausarzt aufzusuchen und bei diesem eine Blutanalyse durchführen zu lassen.
Nur eine solche Blutanalyse kann genauen Aufschluss darüber geben, ob dein Körper zu wenig Testosteron produziert, oder ob die auftretenden Symptome nicht doch auf einen anderen Ursprung zurückzuführen sind. Im Übrigen: Da der Testosteronspiegel während des Tages normalen Schwankungen ausgesetzt ist, empfiehlt es sich die Messungen zwischen 8:00 und 10:00 Uhr in der Früh durchzuführen.
Apropos Testosteronmangel: Welche Testosteronwerte sind denn eigentlich als „normal“ zu bezeichnen? Hier ergeben sich je nach Alter und Geschlecht folgende Durchschnittswerte:
Männer | |
Alter (Jahre) | Testosteron (ng/ml) |
20 – 29 | 3,1 – 8,3 |
30 – 39 | 3,0 – 8,3 |
40 – 49 | 2,8 – 7,0 |
50 – 59 | 2,4 – 6,3 |
60 – 69 | 2,1 – 5,4 |
70 – 89 | 1,7 – 4,9 |
Auch wenn man das Hormon Testosteron in erster Linie mit dem männlichen Geschlecht assoziiert, können auch Frauen von Testosteronmangel betroffen sein. Auch bei Frauen sinkt die Testosteronproduktion mit zunehmenden Alter. Welche Werte bei Frauen als „normal“ betrachtet werden können, ist jedoch bis dato noch recht unklar.
Testosteronmangel: Die Folgen
Was jedoch fest steht, ist, dass ein Testosteronmangel das Risiko erhöht an folgenden Krankheiten zu erkranken:
- Diabetes Typ 2
- Osteoporose
- Metabolisches Syndrom
- Herz- und Gefäßerkrankungen
- Erektile Dysfunktion
- Libidoverlust
- Haarausfall
Häufig wird auch Fettleibigkeit als eine Folge von Testosteronmangel angegeben, jedoch ist Fettleibigkeit ein Symptom und keine Ursache von zu wenig Testosteron.
Der Grund: Stoffwechselaktives Fettgewebe senkt den Testosteronspiegel, weshalb stark übergewichtige Menschen auch häufig unter einem Testosteronmangel leiden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ein zu niedriger Testosteronspiegel Folgekrankheiten, insbesondere Stoffwechselstörungen und Herzkreislauferkrankungen, begünstigt. Ein Testosteronmangel ist also stark mit Einschränkungen der Gesundheit und der Lebensqualität bei Männer verknüpft.
Umgekehrt hat man festgestellt, dass Männer mit einem höheren Testosteronspiegel auch eine längere Lebenserwartung aufweisen. Aus diesem Grund fungiert der Testosteronspiegel in der Medizin auch als „Indikator für Männergesundheit“. Man kann anhand der angeführten Liste bereits ganz gut erkennen, dass es sich lohnt einen Testosteronmangel so früh wie möglich vorzubeugen. Aber wie?
Testosteronmangel: Behandlung & Vorbeugemaßnahmen
Die gute Nachricht lautet: Es existiert eine Reihe an Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deinen Testosteronspiegel auf natürliche Weise zu erhöhen und damit einem Testosteronmangel präventiv vorzubeugen. Zum Thema Testosteronspiegel erhöhen habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben, den du bei Interesse nachlesen kannst.
Anbei fasse ich die wichtigsten Punkte der natürlichen Testosteronsteigerung noch einmal für dich zusammen.
Konsumiere Phytoandrogene
Phytoandrogene sind Pflanzen, die pflanzliche Androgene enthalten und somit der Testosteron-Produktion sehr zuträglich sind. Phytoandrogene wirken dabei gleich auf zweierlei Art positiv auf deine Testosteronproduktion ein: zum einen stimulieren sie die Androgenausschüttung, zum anderen hemmen Phytoandrogene zeitgleich den Androgenabbau – eine Win-Win-Situation für deinen Testosteronspiegel sozusagen.
Zu den Phytoandrogenen zählen unter anderem: die Brennnesselwurzel, Tribulus terrestris, Panax Ginseng, Kieferpollen, Tienchi Ginseng und Eleutherococcus.
Also: Integriere diese Nahrungsmittel regelmäßig in deinen Speiseplan und beuge so einem Testosteronmangel vor.
Vitalstoffe und Lebensmittel gegen Testosteronmangel
Häufig liegt einem Testosteronmangel auch ein Vitalstoffmangel zugrunde. Ist dies der Fall, kann man einerseits seine Ernährung umstellen, oder aber auch auf eine Reihe an Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, um seinen Hormon-Haushalt wieder ins Lot zu bringen.
Man hat herausgefunden, dass es eine Vielzahl an Lebensmitteln gibt, die der Testosteronproduktion zuträglich sind. Dazu zählen unter anderem: Sellerie, Pinienkerne, Mais, Grünkohl, Hafer, Knoblauch und Spinat.
Wenn du das Maximum aus deiner Testosteron-Ausschüttung herausholen möchtest, solltest du also die genannten Zutaten verstärkt in deinen Ernährungsplan integrieren.
Neben gewissen Lebensmitteln können auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einen großen Mehrwert für deinen Testosteron-Haushalt bieten. Dazu zählen: Zink, Magnesium, Vitamin D3, Olivenblattextrakt und B-Vitamine. Mit den genannten Hilfsmitteln schaffst du es deinen Vital- und Nährstoffhaushalt in einem natürlichen Gleichgewicht zu halten und beugst dadurch automatisch einem Testosteronmangel vor.
Sport und Bewegung
Auch mit dem richtigen Training lässt sich einem Testosteronmangel vorbeugen. Wichtig ist hier vor allem die Dauer und Intensität des Trainings. Denn, wie bereits im Text erwähnt wurde, kann extremer Ausdauersport zu einer Senkung des Testosteronspiegels führen.
Kurz und intensiv trainieren
Trainiere daher lieber kurz und intensiv! Zur Forcierung der Testosteron-Ausschüttung bietet sich zum Beispiel ein HIIT-Training mit Gewichten optimal an. Aber auch dreißigminütige Spaziergänge an der frischen Luft oder leichte Ausdauereinheiten in Form von schwimmen, walken oder Treppen steigen, können die Testosteron-Produktion befeuern. Also: Bewegung, Bewegung, Bewegung – am besten 5 mal die Woche für jeweils 30 Minuten!
Vermeide „Testosteron-Killer“
Alkohol, Nikotin, Stress, Schlafmangel, Bewegungsdefizit – all das sind Faktoren, die in unserer heutigen Gesellschaft eine (zu) große Rolle spielen. Kein Wunder also, dass immer mehr Männer selbst im besten „Mannesalter“ bereits unter signifikanten Testosteronmängeln leiden.
Wer einem Testosteronmangel also möglichst effektiv vorbeugen will, sollte in erster Linie einmal die genannten Gewohnheiten schnellstmöglich ablegen. Ein gesunder, aktiver Lebensstil ist schließlich nach wie vor die beste Waffe im Kampf gegen den Testosteronmangel.
Behalte dein Bauchfett im Blick
Wie im Text bereits kurz angesprochen, spielt das Bauchfett im Zusammenhang mit Testosteronmangel eine besondere Rolle.
Warum? Es ist so: Bauchfett bildet Entzündungsstoffe und Hormone, die den Testosteronspiegel negativ beeinflussen. Das große Problem dabei: Der Mangel an Testosteron begünstig wiederum die Bildung von Bauchfett. Dadurch entsteht eine Art „Teufelskreislauf“, aus dem man nur sehr schwer wieder ausbrechen kann. Mit einem Online Fitnessstudio kannst du auch zu Hause oder von unterwegs fit werden.
Wenn all die genannten Vorbeugemaßnahmen nichts nützen, bleibt als letzte Instanz oftmals nichts anderes über, als sich von seinem Arzt Testosteron-Präparate (Injektionen oder Gels) verschreiben zu lassen. Anders als bei den vorhin genannten Vorbeugemaßnahmen (internes Ankurbeln der Testosteron-Produktion) wird hier dem Körper extern – also von außen – Testosteron zugeführt.
Die gängigsten Darreichungsformen dabei sind die Verabreichung über die Haut in Form von Testosteron-Gels und Injektionen in den Gesäßmuskel. Bei ersterer Behandlungsform wird das Testosteron-Gel auf die Schultern, den Bauch und die Oberarme aufgetragen. Der Vorteil dabei: Durch die kontinuierliche Abgabe in den Blutkreislauf erzeugt das Testosteron-Gel einen stabilen physiologischen Hormonspiegel – und das über 24 Stunden hinweg.
Zudem lässt sich die Dosierung in Absprache mit dem Arzt individuell einstellen, sodass der Patient stets die Kontrolle über die Behandlung behält. Bei auftretenden Problemen im Zuge der Behandlung lässt sich die Therapie jederzeit kurzfristig absetzen.
Fazit
Testosteronmangel entwickelt sich immer mehr zu einer Zivilisationskrankheit der westlichen Welt. Die Gründe dafür liegen dabei klar auf der Hand: Übermäßiger Stress und überwiegend sitzende Tätigkeiten im Berufsleben. Zu wenig Zeit für das Kochen gesunder Mahlzeiten. Missbrauch von Alkohol und Nikotin. Steigende Cortisolspiegel aufgrund von Schlafmangel und zu wenig Ruhepausen.
Dass der daraus resultierende Testosteronmangel keine medizinische Lappalie darstellt, sondern ernstzunehmende Auswirkungen auf unseren Gesundheitszustand und unser Wohlbefinden mit sich bringt, hat der vorliegende Text klargemacht. Der sicherste und effektivste Weg, das Risiko eines Testosteronmangels zu minimieren, ist und bleibt ein gesunder Lebensstil. Mein Abschluss-Appell lautet daher: Schaut auf euch!
Bildquelle: Fotolia (113432136)